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VAINSTREAM ROCKFEST 2019

Das Vainstream Rockfest ist wohl eines der bekanntesten eintägigen Festivals in Deutschland und verzeichnet rund 16.000 tausend Besucher jährlich. Mit einem Ticketpreis von 64,90€ im VVK liegt die Veranstaltung in einem vertretbaren Preissegment, vor allem bei dem, was man dafür geboten bekommt!

Es erwartet einen nicht nur ein breit aufgestelltes Line Up, sondern man hat mit dem Ticket auch Zugang zu der Opening Party, welche immer einen Tag vor dem Festival stattfindet und es berechtigt zur kostenlosen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs im Gesamtnetz Münsterland für den Veranstaltungstag.

In diesem Jahr waren Our Mirage, Gray Noir und Deez Nuts teil der Vainstream Opening Night, wer also schon Freitag im Münsterland war, hatte somit die Chance auf eine sagen wir mal ziemlich fette Party. ABER Achtung, die Kapazität hierfür war sehr begrenzt und es gilt „Wer zuerst kommt, der malt zuerst !“

 Samstagmorgen, 8:45 Uhr - es ließ sich schnell erkennen, dass die von uns gesichteten Menschenmassen allesamt auf dem Weg zum Festivalgelände waren.

Kaum konnte man den Haupteingang erkennen, fielen einem sofort die relativ langen und ungeduldigen Warteschlangen auf, welche sehnlichst darauf warteten das Festivalgelände betreten zu dürfen.

Pünktlich gegen 9:00 Uhr öffneten sich die Pforten und man konnte teilweise gar nicht so schnell gucken, wie einige Besucher ihre Beine in die Hand nahmen und ohne Rücksicht auf Verluste zu den beiden Hauptbühnen rannten. Tja und nun war es an der Zeit dem Spaß seinen Lauf zu lassen. 

DAS GELÄNDE


Da das Veranstaltungsgelände nicht sonderlich groß ist, war es sinnvoll sich gleich zu Beginn einen ersten Überblick zu verschaffen, wo man nun tatsächlich, die auf dem Geländeplan ausgeschriebenen Stände vorfindet und ich kann euch sagen, im Laufe des Tages sollte dies von Vorteil für uns sein!

 

Gleich am Anfang vielen einem die Wasserduschen auf, welche auf dem Gelände für eine kurzzeitige Abkühlung sorgen sollten, denn die Sonne machte sich mittlerweile schon bemerkbar und dem Wetterbericht nach zu urteilen sollten die Temperaturen auch nicht weniger werden in den laufenden Stunden.

Aber nicht nur die Wasserduschen waren eine erfreuliche Überraschung, auch die angekündigten Trinkwasserstellen sollten für Abkühlung sorgen. Die meisten Besucher und auch wir konnten nur eine der zwei angekündigten Spots ausfindig machen konnten, was zufolge hatte, dass die besagte Trinkwasserstelle im zunehmenden Tagesverlauf auch an Zulauf gewann und man bis zu 15 Minuten warten musste, um sich seinen Becher aufzufüllen..Wer aber nicht so lange warten wollte, tat dies dann in dem Bereich der Sanitäranlagen. Am Ende hätten ein bis zwei Trinkwasserstellen mehr auch nicht geschadet, denn wie es zu vermuten war, brauchte man nicht nur eine gewisse Zeit um sich Wasser abfüllen zu können, sondern es dauerte auch mindestens eine halbe Stunde hin und diese natürlich auch wieder zurück..

 

Wirft man nun einen Blick auf das kulinarische Angebot, so konnte man schnell feststellen, dass es sehr vielfältig war, von Pizza, über Handbrot bis hin zu asiatischen Nudeln war alles vertreten. Also verhungern musste hier keiner! Natürlich vielen einem hier die Preise auf, die aber für ein Festival dieser Größe üblich sind, man aber dennoch dreimal überlegt, ob man tatsächlich was essen möchte.

Aber auch an den Getränkeständen schien es nicht zu scheitern, denn egal in welchen Bereich man sich begab, man fand immer eine Bar vor, an der man sich mit Getränkemarken eine Erfrischung in Mehrwegbechern abholen konnte! Da die Veranstalter sich entschlossen hatten endlich dem Plastikmüll den Kampf anzusagen gab es die Mehrwegbecher auch noch in drei verschiedenen Festivaldesigns, wenn das mal nicht zum Bechersammeln angeregt hat..

 

Ging man nun im Uhrzeigersinn weiter, so fand man den Eingang zur Green Hell Clubstage und den doch relativ raren Schattenplätzen innerhalb des Geländes.

 

Leider fand man den Stand für den Bandmerch, doch leider weit entfernt vom Vainstream Merchstand, welcher sich neben der Lonsdale Stage befand. Somit musste man gefühlt einmal über das ganze Gelände, wenn man sich dazu entschlossen hatte Merch einer Band kaufen zu wollen.

DIE ORGANISATION


Bei einem Festival dieser Größe ist es schon zu erwarten, dass nicht alles perfekt laufen kann, dennoch gab es einige Punkte, an denen es weitaus besser hätte laufen können besonders auch mit Blick auf die Zukunft.

Kam man zu dem Infopoint vor dem Einlassbereich und stellte eine doch spezifischere Frage, so konnte einem nicht wirklich weitergeholfen werden und man wurde weitergeschickt. Dies passierte dann auch bei jeder weiteren Person, an die man weitergeleitet wurde und führte doch relativ schnell zu Unmut bei einem selbst, welches auch die allgemeine Vorfreude auf das Festival auf das Minimalste reduzierte..

Innerhalb einiger Gespräche mit anderen Besuchern wurden auch so Punkte wie die Schattenplätze angesprochen und klar kritisiert, da es auf dem Gelände für die Menschenmassen von rund 16.000 tausend Leuten eindeutig zu wenig davon gab, das dazu führte, dass sich einige schon zum Mittag einen Sonnenstich wegholten oder auch das Festival ganz verließen, mit dem Gedanken einen Abstecher zum Full Force Festival in Ferropolis zu machen, welcher zur selben Zeit stattfand..

Auffallend straff war auch der Timetable, kaum schloss der eine Act sein Set ab, schon begann der nächste auf der anderen Bühne. Somit herrschte von viertel vor zehn bis in den Abend hinein eine Dauerbeschallung, bei der 10min Pause zwischendurch auch nicht geschadet hätten.

Durch die nebeneinanderstehenden Stages hörte man leider auch viel zu laut den Line Check der darauffolgenden Bands.. Absolutes no go, denn man möchte die Band hören, die gerade spielt und nicht die Instrumente der anderen Band, wie sie gerade gestimmt und technisch eingestellt werden…

Dennoch, trotz dieser Menschenmengen kann man die Sanitäter vor Ort tatsächlich nur loben. Egal wie brenzlich oder auch schwierig die jeweilige Situation für sie war, es wurde immer ein kühler Kopf behalten und sofort gehandelt!

DAS PROGRAMM


Neben dem doch extrem eng gelegten Timetable, welcher auch leider einen Bandclash beinhaltete, hatte man die Chance an drei Signing Sessions teilzunehmen.

Diese Chance nutzten natürlich dutzende der Besucher, was leider dazu führte, dass man zu den beiden Hauptbühnen oder auch zum Merchstand der Bands einen extremen Umweg nehmen musste, da die Personen natürlich nicht ihren Platz in der Warteschlange aufgegeben wollten.

Wer sich nun also dazu entschloss bei 33 Grad in der prallen Sonne zu warten, der hatte die Chance Autogramme und ggf. auch Fotos mit Beartooth, den Donots, aber auch mit Eskimo Callboy zu erhaschen.

Hatte man genug von dem ganzen Trubel, so gab es auch noch die Möglichkeit zum Coconut Beach zu entfliehen, welcher einem eine Strandatmosphäre mit kleinen, aber feinen Pool bot. Für eine kleine Auszeit inklusive Abkühlung perfekt geeignet!

DIE BANDS


Wie schon oben erwähnt, herrschte am Veranstaltungstag auf den Hauptbühnen ein ziemlicher enger Zeitplan.

Kaum endete das Set einer Band auf der EMP Stage, schon startete das nächste auf der Lonsdale Stage. Lediglich auf der Green Hell Clubstage gab es kurze Verschnaufpausen von ca. 30 Minuten. Wer also das Gedränge um die beiden Mainstages satt hatte, der ist zur Green Hell gegangen, bei der es auch einen geregelten Besucherfluss durch die Security gab.

Bad Omens eröffneten somit den Veranstaltungstag mit einem extrem kurzen Auftritt von lediglich 25 Minuten, aber auch die darauffolgenden Pop-Punk Ikonen AS IT IS und State Champs kamen lediglich mit einem 30 minütigen Set daher, was leider meiner Meinung nach ein bisschen zu kurz war. Dies tat der Laune der Besucher jedoch keinen Abbruch, denn diese sangen schon um halb elf morgens so laut sie konnten zu den ihnen bekannten Songs mit und fingen an zu pogen und zu moshen.

Dennoch war der Tag ja vollgepackt mit weiteren Acts und der ein oder andere hätte sich seine Kräfte doch besser einteilen sollen..

Mit dem Auftritt von Adam Angst schien nicht nur das Publikum richtig in fahrt zu kommen, auch das Gelände füllte sich rasend schnell und ehe man sich versehen konnte, kam man ohne Weiteres nicht mehr voran auf dem Gelände.

Leider kam es innerhalb der Running Order zu einem Bandclash zwischen While She Sleeps und Hands Like Houses. Für Fans beider Bands eine schwierige Entscheidung, somit entschied ich mich mir erst das Set von Hands Like Houses anzuschauen und dann zur EMP Stage zu wandern für While She Sleeps, was mit Abstand wahrscheinlich die beste Entscheidung des Tages war. Hands Like Houses brachten ein so familiäres Gefühl mit, dass man kurzzeitig vergessen hatte, dass man eigentlich auf einem Festival und nicht einem Clubkonzert ist. Somit alles richtig gemacht!

Pure Eskalation gab es dann bei Eskimo Callboy, denn keiner stand zu dem Zeitpunkt mehr still, als die Band aus Castrop-Rauxel die Bühne betrat. Der ganze Bereich rund um die beiden Bühnen war ein einziger Haufen der sich bewegte und bis zum abwinken feierte, tja hier wurde der Aufruf „Bewegt euren Arsch“ wortwörtlich genommen!

Dies lies natürlich bei den darauffolgenden Bands wie Feine Sahne Fischfilet und Beartooth nicht nach, denn die Besucher hatten Lust und Laune alles zu geben und zu den Bands zu feiern. Dennoch merkte man an der ein oder anderen Stelle, dass die Kräfte der Besucher langsam nachließen, was aber nicht verwunderlich ist, wenn man schon seid viertel vor zehn in den Morgenstunden am Power geben ist..

ABER kaum ertönten die ersten Klänge von Architects schien das Publikum wie ausgewechselt, denn plötzlich gab jeder noch mal alles, sang so laut er konnte, poste und moshte, als ob es sein letzter Tag auf Erden wäre!

Die Dropkick Murphys sorgten dann somit für ein vergleichsweise eher entspanntes Ende eines sehr langen Tages.

FAZIT


Das Vainstream Rockfest ist eines der wenigen eintägigen Festivals die einem wirklich ein so großes Line-Up bieten, was an einigen Stellen jedoch vielleicht etwas zu groß ist, wenn man sich die Running Order genauer anschaut.

Somit ist dieses Festival eher Geschmacksache des Einzelnen, ich persönlich verstehe den Unmut vieler Besucher, dennoch kann man nicht leugnen, dass man am Ende des Tages keinen Spaß hatte.

Organisatorisch und auch was das Programm angeht, könnte es an einigen Stellen noch sehr stark verbessert werden, auch wenn man als Veranstalter an den jeweiligen Witterungen nicht viel ändern kann.

Also liebes Vainstream-Team, bittet kümmert euch um die ein oder anderen Aspekte, welche als ausbaufähig deklariert wurden und hört auf eure Besucher, denn der Unmut, welcher in diesem Jahr bei vielen Personen entstanden ist müsste nicht sein!

  

Ich persönlich schließe mich somit einem Großteil der Besucher an mit meinem Fazit, dass es zunächst einmal das Erste und Letzte Vainstream Rockfest für mich gewesen ist, sofern sich an einigen Punkten bis zum kommenden Jahr nichts ändert. 

TEXT: VIVIEN FEDER

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